Montag, 27. März 2017

Fruchtfliegen: Woher kommen sie und wie wird man sie wieder los?

(Ursprünglich veröffentlicht in Suite101 am 12.05.2013)

Kaum wird es warm, da bevölkern plötzlich und scharenweise die kleinen Fruchtfliegen Küche oder Bad. Wie bekämpft man sie jetzt erfolgreich?


Das hat nahezu jeder schon einmal erlebt: Aus scheinbar unerklärlichen Gründen wird man im Sommer beim Öffnen der Haustür überraschend von massenhaften zwei bis drei Millimeter großen Fliegen überrascht. Obwohl es sich nur um winzige Fruchtfliegen, die auch Obstfliegen, Taufliegen, Essigfliegen oder Gärfliegen genannt werden, handelt, erinnert dieser eigenartige Überfall sofort an den Film »Die Vögel« von Alfred Hitchcock. Sie sitzen überall und lösen Ekel bis zu Panik aus. Aber im Gegensatz zu Hitchcocks Vögeln können diese kleinen Plagegeister wirksam bekämpft werden.

Wie kommt die Fruchtfliegenschar in meine Küche?


Es ist unappetitlich, aber der häufigste Grund für das Auftreten der Obstfliegen in der Wohnung ist der eigene Einkauf. Die Fruchtfliegen werden mit dem Obst oder Gemüse selbst in die Wohnung getragen. Sie haben auf den Schalen ihre Eier abgelegt, aus denen bald die Obstfliegen in erheblicher Anzahl schlüpfen.

Diese kleinen Insekten verfügen über einen enormen Geruchssinn und lieben Obst, Gemüse, Fruchtsäfte, gärende Lebensmittel, Abfall, Fäkalien, Ketchup, Marmelade, Wein, Bier sowie säurehaltige Nahrungsmittel, wie Essig jeder Art. Diese Gerüche locken Fruchtfliegen auch von größerer Entfernung an, sofern offene Fenster oder Türen ihnen das Hereinkommen ermöglichen. Sie legen dann die Eier auf diesen Lebensmitteln oder Abfällen ab.

Auch in Pflanzen- oder Kräutertöpfchen mit Blumenerde oder Hydrokulturen können sie in die Wohnung gebracht werden.

Sind Fruchtfliegen für uns Menschen gefährlich?


Außer, dass sie eine erhebliche Nervenanspannung sowie ein Ekelgefühl im menschlichen Mitbewohner auslösen können, sind sie gesundheitlich nicht bedrohlich. Allerdings bedienen sie sich hemmungslos an der Nahrung. Dabei verbreiten sie Fäulnisbakterien, sodass das Essen, wie Obst und Säfte, schneller verdirbt. Das Verzehren von verdorbenen Lebensmitteln kann dann Magen-Darm-Beschwerden sowie Übelkeit auslösen.

Wie kann ich den Fruchtfliegenbefall und deren Vermehrung vermeiden?


Grundsätzlich gilt: Um die Fruchtfliegen zu bekämpfen, sind sie von allem abzuhalten, was sie mögen oder anlockt und das einzusetzen, was sie nicht mögen.

Das bedeutet im Einzelnen:

Säfte, Obst, Küchenabfälle jeder Art und Getränke sind außerhalb der Reichweite von Fruchtfliegen aufzubewahren. Abfälle sollten in einem Mülleimer mit Deckel und die restlichen, noch essbaren Lebensmittel in dem Kühlschrank untergebracht werden. Kälteempfindliche Gemüse- und Obstsorten sowie das Obst für den Obstkorb auf dem Tisch können mit einer entsprechend engmaschigen Fliegenhaube geschützt werden. Obst mit faulen Stellen lockt die Fruchtfliegen besonders an, daher sollte dieses Obst vom Obstkorb entfernt werden. Einige Nelken im Obstkorb können die Fruchtfliegen auch vom Obst abhalten, denn sie mögen den Nelkenduft nicht. Es ist empfehlenswert, den Mülleimer zudem täglich zu entleeren oder außerhalb des Wohnraums unterzubringen. Geschirr, Besteck sowie die Arbeitsflächen und der Spülbeckenabfluss sollten abgespült werden, damit auch dort keine Essensreste die Fruchtfliegen anlocken. Offene Leergutflaschen sind ebenfalls außerhalb des betroffenen Wohnraumes zu lagern.

Beim Einkauf von Obst und Gemüse ist darauf zu achten, dass sie noch keine Druck- oder faule Stellen haben. Um mögliche Fruchtfliegeneier am gekauften Obst zu entfernen, kann es mit lauwarmen Wasser und einer weichen Bürste zuverlässig gereinigt werden.

Das Eindringen von Fruchtfliegen wird durch ein entsprechendes engmaschiges Fliegengitter am Fenster verhindert.

Es sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanzen oder Kräuter im Zimmer nicht zu feucht gehalten werden. Eine Hydrokultur kann häufiger ausgewechselt werden. Im Fachhandel oder im Blumencenter gibt es zudem Abwehrstäbchen für den Blumentopf.

Auch an verdeckten, feuchten Lockstellen für die Fruchtfliegen sollte gedacht werden. Dort können sich zum Beispiel verwesende Essensreste befinden, die sie zum Eierablegen ermutigen. Bei den verborgenen Stellen kann es sich um Ritzen, Fugen, Badezimmer, Abläufe, Toilette oder Schranklöcher handeln. Sie sind entsprechend sauber zu halten.

Dem Drang, die Plagetierchen einfach wegzusaugen, kann man gerne nachgeben. Der Saugaufsatz sollte dann jedoch weggelassen werden. Mit dem »Fliegenwegsaugen« erwischt man nie sämtliche Fliegen, aber man kann damit einige von ihnen sicher im Staubsaugerbeutel unterbringen.

Die einfache, biologische und wirksame Fruchtfliegenfalle


Auch wenn mühsam alle Sauberkeitsregeln eingehalten wurden, ist es dennoch schwierig, sämtliche der kleinen Fruchtfliegen zu entfernen. Die erfolgreichste Methode, den kleinen Plagetierchen den Garaus zu machen, ist das Anlocken und das Ertränken.

Hochwirksam ist die folgende einfache, selbst »zu bauende« Fruchtfliegenfalle:

Essig und Wasser wird 1:1 gemischt und etwas Spülmittel hineingegeben.

Man kann statt oder zusätzlich zu dem Wasser auch Fruchtsaft verwenden oder dem Essig-Wasser-Gemisch noch Honig oder Zucker hinzufügen. Die Art des Essigs ist unerheblich, da die Fruchtfliege von jeder säurehaltigen Flüssigkeit angezogen wird. Das Spülmittel ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Falle, da er die Oberflächenspannung, auf der die Fliegen landen und wieder losfliegen können, zerstört. Mit dem Spülmittel in der Flüssigkeit geht die Fliege sofort unter und ertrinkt. Diese Mischung stellt man beispielsweise neben der Obstschale auf und kann schon bald erleichtert sein »Fruchtfliegenmassengrab« entsorgen.

Hier sei noch der Tipp erwähnt, die Fruchtfliegen mit einem Duft von Nelkenöl, Sandelholz oder Basilikum aus dem Wohnraum zu drängen, da sie diese Düfte überhaupt nicht mögen.

Lockstoff- sowie Klebefallen und Insektensprays aus den Läden


Es gibt jedoch auch käuflich erwerbbare Fruchtfliegenfallen, die sie mit Pheromonen und UV-Lampen anlocken, dann mit einem Hochspannungsgitter töten oder durch Klebestreifen in der Falle festhalten. Sie sind für Menschen weder störend noch schädlich und einfach in der Anwendung. Auch spezielle Insektensprays können bei der Bekämpfung von Fruchtfliegen sehr wirksam eingesetzt werden. Man sprüht sie in die Raumluft oder auf Oberflächen.

Die »Chemiekeule« für den Notfall


Sollte der Befall mit Fruchtfliegen zu stark fortgeschritten oder die Ursache nicht gefunden werden können, bietet sich auch noch die Möglichkeit, die Fruchtfliegen von einem Fachmann bekämpfen zu lassen.

Ein geprüfter Schädlingsbekämpfer, der so genannte Kammerjäger, wird sie nach dem neuesten Stand der Technik zuverlässig mit Chemie vernichten. Eine anschließende, gründliche Reinigung des Wohnraums nach Vorgaben des Schädlingsbekämpfers ist unbedingt erforderlich.

Quellen/weitere Informationen:


http://www.vogt-sommer.de/schaedlinge/fruchtfliegen.html
http://www.hilfe-im-netz.com/wie-werd-ich-obstfliegen-los
http://www.storm-hygiene.de/schaedlinge.html#8
http://blog.besserhaushalten.de/allgemein/wie-werde-ich-fruchtfliegen-in-der-kuche-wieder-los.html
http://www.helpster.de/fruchtfliegenfalle-3-ideen-zum-selbermachen_158931#bild3

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