Montag, 27. März 2017

Die kleinste Hunderasse der Welt: der mexikanische Chihuahua

(Ursprünglich veröffentlicht in Suite101 am 30.05.2013)

Hab-mich-lieb-Augen, lebendig und ständig kuschelbereit: Das sind die kleinen Chihuahuas, ein Hund mit zunehmender Beliebtheit in Deutschland.


Hundefreunde sind jedes Mal wieder begeistert über die mexikanischen Kleinsthunde. Sie trippeln in dem viel zu groß wirkenden Hundebrustgeschirr über den Bürgersteig und rufen mit ihren glänzenden Kulleraugen vor allem auch bei den Herren den Beschützerinstinkt hervor. Aber auch liebevoll humorvolle Bemerkungen wie »Für diesen Hund ist die Hundeleine viel zu schwer, da würde ein Bindfaden genügen« oder »Wieder mal ein gut gefüttertes Meerschweinchen beim Jogging!« machen den Spaziergang mit dem kleinen Hündchen zu einem kontaktreichen Erlebnis. Dennoch ist der Chihuahua kein Taschen- oder Anziehhund, wie die Medien teilweise vermitteln, sondern ein überaus anhänglicher und agiler Familien- und Begleithund. Der bekannte Chihuahua hat seinen Namen von der gleichnamigen größten, nördlichen Provinz Mexikos, woher seine Vorfahren stammen.

Chihuahua als anerkannte Hunderasse


Dieser anerkannte kleinste Hund der Welt hat auch einen Platz in der offiziellen FCI-Hunderassen-Liste der Fédération Cynologique Internationale. Er ist eingeordnet unter dem FCI-Standard Nr. 218, der Gruppe 9 als Gesellschafts- und Begleithund und der Sektion 6 als Chihuahueño ohne Arbeitsprüfung. Demnach wird er auch Techichi oder Chihuahueño genannt und ist als amerikanische beziehungsweise mexikanische Hunderasse anerkannt.

Das rassetypische Aussehen des Chihuahuas


Sofort fallen die überproportional großen, extrem glänzenden Kulleraugen auf. Dieser Hund ist sehr klein und wiegt normalerweise nur zwischen 1,5 und 3 Kilogramm. Der Schädel des Chihuahuas besitzt eine typische Apfelform und die Schnauze ist sehr kurz. Die Ohren stehen im 45-Grad-Winkel ab. Die Rute dieses mexikanischen Hundes ist meistens über den Rücken gebogen. Die Körperform wirkt viereckig und die Beine sind feingliedrig, aber dennoch gut leistungsfähig.

Den Chihuahua gibt es in nahezu allen Farben: von Weiß, über Weiß mit hellbraunen Flecken, dreifarbig bis zu vollständig Schwarz. Die Fellfärbungen Blau und Merle können jedoch auf Krankheiten des Chihuahuas zurückzuführen sein und sind daher nicht erwünscht. Das Fell kann kurzhaarig und langhaarig sein, wobei sich beide Varianten inzwischen ähnlich gleicher Beliebtheit erfreuen. Der langhaarige Chihuahua entstand aus Kreuzungen zwischen dem Kurzhaar-Chihuahua mit anderen Rassen.

Das Wesen der Chihuahuas


Wenn man denkt, Dackel sind die eigensinnigsten Hunde, so kennt man Chihuahuas noch nicht. Sie sind klein, kaum größer als ein gut gefüttertes Meerschweinchen, aber wissen genau, was sie wollen und auch, dass sie ein vollwertiger Hund sind. Dieser mexikanische Kleinsthund gilt als lebhaft, ruhelos, wachsam, aufmerksam, flink, loyal, sehr mutig, frech, verschmust und robust.

Sie sind sehr hellhörig und eignen sich daher sehr gut als Wachhund, was jedoch auch ein erhöhtes Bellvergnügen mit einschließt und manchmal einer guten Erziehung bedarf.

Sehr typisch für Chihuahuas sind die Anhänglichkeit und Loyalität einer einzigen Bezugsperson gegenüber. Er benimmt sich vertraut und liebenswert gegenüber anderen Menschen, mit denen er häufiger in Kontakt steht, kennt aber auch starke Eifersucht und Misstrauen fremden Leuten gegenüber. Dieser Hund fordert immer wieder die Aufmerksamkeit seiner Bezugsperson und liegt dann grunzend auf dem Rücken, um sich am Bauch kraulen zu lassen.

Chihuahuas sind sehr anhänglich und sollten daher nicht mehr als maximal fünf Stunden am Stück alleine bleiben.

Chihuahuas benötigen aufgrund ihres Temperaments viel Abwechslung außerhalb des Hauses sowie relativ viel Auslauf für ihre Größe.

Kauf und Haltung der Chihuahuas


Wer sich einen Chihuahua kaufen will, sollte beachten, dass diese Tiere bei guter, liebevoller Pflege zwischen 12 und 16 Jahre alt werden. Um sicher zu sein, einen gesunden Hund zu kaufen, sollte man ihn bei einem guten, erfahrenen und seriösen Züchter mit Stammbaumüberprüfung und Gesundheitstests kaufen. Ein Chihuahua aus einer entsprechend guten Zucht kostet zwischen 800 und 1.200 Euro.

Bei ganz kleinen Kindern ist die Anschaffung eines Chihuahuas zu überdenken, denn sie können sich aufgrund ihrer Größe und Kraft nicht gegen Kleinkinder durchsetzen.

Dementsprechend sollte beim Ausgehen auch ein Brustgeschirr gewählt werden, denn ein Halsband könnte beim Ziehen des feingliedrigen Chihuahuas Verletzungen verursachen.

Auch ist darauf zu achten, dass das Fell dieses mexikanischen Hundes nur mit sehr wenig Unterwolle ausgestattet ist und daher bei Regen oder Kälte ein selbst erstelltes oder gekauftes Mäntelchen zu empfehlen ist.

Hinsichtlich der Ernährung vergisst man sehr gerne, dass es sich um einen sehr kleinen Hund handelt, der auch entsprechend kleine Futterstücke und Kalorienmengen benötigt. So sollte ein Chihuahua mit einem Idealgewicht zwischen 1-3 Kilogramm auch in Abhängigkeit von seinem Gewicht und seiner Bewegung nur 105 bis 315 Kilokalorien täglich zu sich nehmen. Grundsätzlich sollte beachtet werden, dass beispielsweise folgende Nahrungsmittel giftig, schädigend oder sogar tödlich sein können: Alkohol, Medizin mit Alkohol, Avocados, Zwiebeln, Knoblauch, koffeinhaltige Getränke, Bärlauch, Schokolade (vor allem bittere Sorten), Kakao, Thunfisch, Nikotin, Obstkerne jeder Art, Rosinen, Weintrauben, rohes Fleisch, roher Fisch, Süßstoff Xylit, Milch, Milchprodukte, Nüsse, Salz, starke Gewürze, Afalfa-Sprossen. Neben Trocken- oder Dosenfutter sollten dem Chihuahua auch Knabbersachen aus Zoohandlungen zur Verfügung stehen.

Chihuahuatypische Krankheiten


Es gibt auch bei Chihuahuas rassetypische Erkrankungen:
  • Blasenentzündungen,
  • trockene Hornhaut, erkennbar durch stark tränende Augen,
  • offene Fontanelle beziehungsweise eine kleine Öffnung im Schädeldach,
  • schnelles Nachwachsen von Krallen,
  • schmerzhafte Verschiebung der Kniescheibe, die durch Vermeidung von Sprüngen verhindert werden kann,
  • Zahnsteinbildung, die durch die Verfügungsstellung von Kaumöglichkeiten eingedämmt wird sowie
  • frühzeitige Haarlosigkeit in Zusammenhang mit bestimmten Haarfarbkombinationen.

Auch das so genannte Rückwärtsniesen, dass mit einem plötzlichen schnellen Lufteinröcheln des Hundes und das Abspreizen der Ellbogen verbunden ist, kann beim Chihuahua aufgrund seines zu langen Gaumensegels auftreten. Das einem Erstickungsanfall ähnliche Verhalten dauert in der Regel nicht mehr als 30 Sekunden und kann durch das Massieren des Halses oder das Klopfen auf die Brust sowie Ablenkung erleichtert werden. Das Rückwärtsniesen tritt in der Regel bei Aufregung und starker Freude auf.

In all diesen Fällen hilft dem Chihuahua der Besuch beim Tierarzt, der ihn unter Berücksichtigung der Erkrankungen der Eltern untersucht.

Quellen/weitere Informationen:


http://hunde.deine-tierwelt.de/tierklinik/thema-12127/

http://www.chihuahuaklub.de/

http://www.chihuahua-lucky-lobo.de/ernaehrung.htm

http://www.dogs-magazin.de/hunderassen/chihuahua-22331.html

http://www.tiermedizinportal.de/magazin/10-gefahrliche-lebensmittel-fur-ihren-hund/572657

http://www.ernaehrungfuenfelemente.de/pages/tierernaehrung/giftige-nahrungsmittel.php

http://chihuahua-welt.de/krankheiten/krankheiten-rassetypisch/

http://www.abc-tierschutz.de/CMS/index.php/krank-a-gesund-hunde/giftiges-fuer-hunde.html

http://futalis.de/hunderatgeber/chihuahua-wesen?gclid=CNejuOPsurcCFci23god7EAArw

http://de.wikipedia.org/wiki/Chihuahua_%28Hunderasse%29

http://www.vdh.de/welpen/mein-welpe/chihuahua

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